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Indien: Mob tötet Muslim wegen Verdachts auf Rindfleisch

15:47 - March 12, 2023
Nachrichten-ID: 3007929
TEHERAN (IQNA) – Nach Berichten war ein 57-jähriger Mann am Mittwoch im indischen Staat Bihar von einem Mob gelyncht worden, weil er in einer Tasche Rindfleisch getragen haben soll.

„The Print“ berichtete, dass Nasim Qureschi, ein Einwohner des Dorfes Hasanpour im Distrikt Saran, mit seinem Neffen Firoz Qureschi zu Bekannten unterwegs gewesen war, als sie von einem Mob im Dorf Dschogia, das 110 km von Patna entfernt liegt, abgefangen worden waren.

Nach Polizeiangaben war es Firoz Qureschi gelungen zu fliehen, wärend sein Onkel mit Holzstöcken geschlagen worden war.

Firoz Qureschi gab an, dass der Ortsvorsteher Suschil Singh auch bei dem Mob dabeigewesen sein soll. Nach dem Bericht sagte Qureschi:

„Sie hatten unser Moped angehalten und der Ortsvorsteher hatte behauptet, dass wir Rindfleisch bei uns hätten und befahlt den Männern uns zu verprügeln. Ich konnte den Männer irgendwie entkommen, indem ich sie überholt hatte.“

Die Polizei sagte, dass der Mob selber Nasim Qureschi der Polizei übergeben habe. Danach war er schnell in das Krankenhaus in Siwan gebracht worden, starb aber während der Behandlung am Mittwoch.

Es wurde hinzugefügt, dass ein erste Informationsbericht unter der Sektion 302 (Mord), 34 (Tat, die von verschiedenen Personen mit einer gemeinsamen Absicht begangen worden ist) und 379 (Diebstahl) des indischen Strafgesetzbuches registriert worden sei.

Nach NDTV waren drei Personen – Ravi Sah, Udschwal Scharma und Singh – im Zusammenhang mit diesem Fall inhaftiert worden, während drei andere geflohen waren.

Der Superintendent der Polizei, Gaurav Mangla, erzählte „The Print“: „Wir behandeln diesen Fall als eine Art Moblynching. Wir untersuchen gerade, ob Nasim zum Zeitpunkt des Vorfalls Rindfleisch bei sich gehabt hatte oder nicht.“

Indessen hat Nasim Qureschis Bruder, Aschraf Qureschi, die Polizei beschuldigt, diejenigen zu beschützen, die in dem Vorfall verwickelt waren. Er sagte „The Print“:  „Die Polizei versucht die Schuldigen zu retten. Anstatt einen Krankenwagen kommen zu lassen, hatte die Polizei meinen Bruder, der schwerverletzt war, mitgenommen.“

Moblynching und Gewalt im Namen des Rinderschutzes sind in Indien weitverbreitet. In den letzten paar Jahren war das Land Zeuge brutaler Morde im Namen des Rinderschutzes durch rechtsextreme Gruppen geworden. Es war aber nur in wenigen Fällen zu Verurteilungen gekommen.

Das Schlachten von Kühen ist in einigen indischen Staaten illegal. Kühe werden von Hindus verehrt.

 

Quelle: dhakatribune.com

 

Stichworte: Indien ، Rindfleisch ، Mob ، Muslim
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