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Human Rights Watch: Hochhaus-Zerstörung durch Israel verstieß gegen Kriegsvölkerrecht

9:32 - August 25, 2021
Nachrichten-ID: 3004654
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft Israel vor, bei Angriffen auf mehrere Hochhäuser im Gaza-Streifen gegen das Kriegsvölkerrecht verstoßen zu haben.

Mit seinen Luftangriffen im Gazastreifen im Mai dieses Jahres, bei dem vier Hochhäuser zerstört wurden, verstieß Israel offenbar gegen das Kriegsvölkerrecht. Zu diesem Ergebnis kommt die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in einem Bericht. Die in New York ansässige Organisation forderte Israel gleichzeitig dazu auf, Beweise für die Rechtfertigung der Angriffe vorzulegen.

Human Rights Watch stellt in seiner Untersuchung fest, dass bei den Luftangriffen zwar niemand verletzt worden sei, aber die Angriffe hätten benachbarte Gebäude beschädigt und so Dutzende von Menschen obdachlos gemacht. Zudem seien zahlreiche Geschäfte zerstört worden.

"Die offensichtlich rechtswidrigen israelischen Angriffe auf vier Hochhäuser in Gaza-Stadt haben zahllosen Palästinensern, die dort lebten, arbeiteten, einkauften oder von dort ansässigen Unternehmen profitierten, schweren und dauerhaften Schaden zugefügt", sagte Richard Weir, Krisen- und Konfliktforscher bei Human Rights Watch.

"Das israelische Militär sollte öffentlich die Beweise vorlegen, auf die es sich angeblich stützte, um diese Angriffe auszuführen."

Die israelischen Angriffe erfolgten, nachdem die Hamas zur Unterstützung der palästinensischen Proteste gegen die israelische Polizeipräsenz auf dem Tempelberg und gegen die drohende Räumung Dutzender palästinensischer Familien im Jerusalemer Stadtteil Scheich Dscharrah Raketen auf Jerusalem abgefeuert hatte. Insgesamt wurden nach UN-Angaben etwa 260 Menschen im Gazastreifen getötet, darunter mindestens 66 Kinder und 41 Frauen. Die Hamas hat den Tod von 80 Kämpfern bestätigt – Israel geht von einer höheren Zahl aus. In Israel wurden zwölf Zivilisten, darunter zwei Kinder, und ein Soldat getötet.

Die Zerstörung palästinensischer Hochhäuser war in der Auseinandersetzung eine der am vehementesten umstrittenen Vorgehensweisen Israels. Zu den Zielen gehörte am 15. Mai auch das 12-stöckige Al-Jalaa-Gebäude (benannt nach einer Stadt im östlichen Syrien), in dem sich neben anderen Medien auch die örtlichen Büros der Nachrichtenagentur The Associated Press (AP) befanden. Das Gebäude beherbergte auch Dutzende von Familien.

 

de.rt.com

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